Ligeti-Experiment

Ligeti-Experiment

„ARD-Woche der Musik“ feiert 100 Jahre György Ligeti

WDR@Philharmonie bringt „Ligeti-Experiment“ am 23. März in Köln

Provokant, unfreiwillig berühmt, exzessiv neugierig, aberwitzig virtuos und heiter: Eine Hommage an den Jahrhundertkomponisten beim Kölner Live-Happening mit dem WDR Sinfonieorchester

Nichts war vor ihm sicher: György Ligeti, Ikone der Avantgarde, hat von Rhythmus bis Tempo, von Tonalität bis zur Darreichungsform von Musik einfach alles mit Lust auf den Kopf gestellt und ausprobiert. Bekannt geworden ist er gegen seinen Willen, weil Stanley Kubrick Ausschnitte aus Ligetis „Atmosphères“ ohne dessen Wissen und Zustimmung für seinem Film „2001 – A Space Odyssey“ verwendete. 2023 wäre György Ligeti 100 Jahre alt geworden.

Nun wird gefeiert – und experimentiert. Im „Ligeti Experiment“, das die ARD im Rahmen ihrer deutschlandweiten „Woche der Musik“ am 23. März bei WDR@Philharmonie dem Meister der Neuen Musik widmet, geht es in der Kölner Philharmonie rund. Unter der Leitung des amerikanischen Dirigenten  Roderick Cox, der 2018 den Dirigentenwettbewerb Sir Georg Solti gewann, spielt das WDR Sinfonieorchester Werke von Ligeti und Bartók.

In den Koloraturarien aus Ligetis einziger Oper  „Mysteries of the Macabre“ kann ein Rising Star wie Sarah Aristidou sich austoben. Als erste Sängerin erhielt die französisch-zypriotische Sopranistin kürzlich den Belmont Prize for Contemporary Music.

Ligetis zärtliche – und nichtsdestotrotz verbotene -- Hommage an die rumänische Volksmusik im „Concert Românesc“ und seine vielfarbig-schillernden Klangskulpturen in „Lontano“ für großes Orchester zeigen einen Meister der Avantgarde in vielen Facetten. Ligetis flüchtige Klanggebilde spiegeln sich im Programm passenderweise in Béla Bartóks „Wunderbarem Mandarin“, der bei seiner Uraufführung 1926 genau hier, in Köln!, einen veritablen Theaterskandal auslöste und von Konrad Adenauer höchstpersönlich ebenfalls verboten wurde. Geschichten wie diese in der Moderation von Johannes Büchs, Video-Schätze aus dem WDR-Archiv und Sandmalerei sorgen im Konzert für zusätzliche Erlebniswelten in der Regie von Katja Engelhardt. Mit dem WDR Sinfonieorchester lernt das Publikum an diesem Abend einen der bedeutendsten Komponisten der Neuen Musik neu kennen.

„WDR@Philharmonie ist die etwas andere Konzertreihe der WDR Ensembles. Mit dem Publikum zusammen Gyögy Ligeti als Jahrhundertmusiker zu entdecken und alle dafür zu begeistern – genau dafür sind wir von der WDR Musikvermittlung da. Das Ligeti-Experiment und noch viel mehr tolle Konzerte gibt es zum günstigen Preis für Schüler:innen, Studierende, Azubis und Lehrkräfte“, so Mirjam von Jarzebowski, Redakteurin der WDR Musikvermittlung.

Die WDR Musikvermittlung

Konzerte mit der Maus, Kommissar Krächz, Das Konzert mit dem Elefanten, Dackl-Konzerte, WDR@Philharmonie, Jazz macht Ah – der WDR bietet ein ausdifferenziertes Musikvermittlungs-Programm über verschiedenste Genres für alle Altersstufen hinweg und erreicht pro Konzertsaison rund 80.000 Schüler:innen, Kinder, Jugendliche und Familien. Konzerte finden regelmäßig im Kölner Funkhaus, in der Kölner Philharmonie und in vielen Veranstaltungsorten und Schulen mit Unterstützung aller Sparten der WDR Profi-Ensembles in einem dicht gefüllten Konzertkalender quer durch NRW statt.

Das WDR Sinfonieorchester

Das WDR Sinfonieorchester hat mit bedeutenden Uraufführungen Musikgeschichte geschrieben und zählt bis heute zu den wichtigsten Auftraggebern zeitgenössischer Orchestermusik. Große Komponisten wie Igor Strawinsky, Luciano Berio, Hans Werner Henze, Karlheinz Stockhausen, Mauricio Kagel, Wolfgang Rihm, Jörg Widmann und Krzysztof Penderecki brachten ihre Werke hier zur Aufführung. Mit dem Rumänen Cristian Macelaru hat seit der Spielzeit 2019/20 einer der vielversprechendsten Dirigenten der jüngeren Generation das Amt des Chefdirigenten des WDR Sinfonieorchesters inne. Mit Leidenschaft widmet er sich der Musikvermittlung für ein breites Publikum, ist offen für innovative Konzertformate und digitale Musikprojekte. Am 23. März übergibt er das Projekt WDR@Philharmonie in die Hände seines amerikanischen Kollegen Roderick Cox, dessen Engagement für Musikvermittlung ihn zu einem idealen Partner im Projekt macht.

WDR@Philharmonie
DO., 23.03.2023, 19 Uhr
Kölner Philharmonie

Programm:
György Ligeti: Lontano/ Concert Românesc/ Mysteries of the Macabre
Béla Bartók: Der wunderbare Mandarin

Mitwirkende:
Sarah Aristidou, Gesang
WDR Sinfonieorchester
Roderick Cox, Leitung
Iryna Bilenka-Chaplin, Sandmalerei
Johannes Büchs, Moderation
Katja Engelhardt, Regie

Dauer: 75-90 Minuten ohne Pause