Netzwerk Kölner Chöre – 30 Jahre
Netzwerk Kölner Chöre – 30 Jahre Zusammenhalt: Ein deutschlandweit einzigartiges Netzwerk feiert Geburtstag
Festkonzert am 17. Mai 2025 in Köln
Es war im Jahr 1993, als ein Kölner Chormitglied die Idee hatte, alle großen Konzertchöre der Stadt an einen Tisch zu holen, um ihnen eine erstaunliche Kooperationsidee zu präsentieren. Was wäre, wenn man gemeinsam Saisonprogramme planen und Strategien zur Umsetzung komplexer Projekte entwickeln würde? Was wäre, wenn man sich nicht als Konkurrenz, sondern als Gemeinschaft sehen und wertvolles Wissen miteinander teilen würde?
Ein gut geknüpftes Netz
Das Ergebnis des konstruktiven Prozesses, der dann folgte, war der Zusammenschluss von zwölf Kölner Konzertchören in einem Arbeitskreis, der nun seit 30 Jahren Bestand hat und im Jahr 2010 in der Gründung eines gemeinnützigen Vereins mündete. Das „Netzwerk Kölner Chöre“ ist ein deutschlandweit einzigartiges Beispiel für eine facettenreiche Musiksparte, die im Kollektiv denkt und zu einer wertvollen Institution in der Stadt geworden ist.
Die Vorteile sind mannigfaltig. Durch die Abstimmung der chorischen Aktivitäten und die gemeinsame Finanzplanung hat das Netzwerk Kölner Chöre für eine beträchtliche Repertoireerweiterung in der Kölner Chorszene gesorgt. Projekte, die für den einzelnen Chor mit finanziellen Risiken verbunden, für den Spielplan aber bereichernd sind, werden durch den Rückhalt des Netzwerks möglich. Davon profitiert das Publikum. Das erleichtert den Chören die Planung. Im Vorstand des Vereins haben Partner einen gemeinsamen Ansprechpartner für übergeordnete Fragen an die zwölf angeschlossenen Chöre. Das erfreut Konzerthäuser, Veranstalter und Medien.
Woher kommt das Geld?
Neben den gemeinsam beworbenen und unter dem Dach des Netzwerks veranstalteten Konzertreihen in der Kölner Philharmonie und in der Trinitatiskirche, einer stadtbekannten Konzertkirche in Köln, findet einmal im Jahr das „Festliche Weihnachtssingen“ statt. In der meistens Monate vorher ausverkauften Philharmonie kommen Jahr für Jahr am Vorabend des Weihnachtsfestes über 2000 Freunde guter Chormusik zusammen, um gemeinsam mit Chören des Netzwerks zu singen und weihnachtlichen Werken zu lauschen. Das beliebte Event spült Einnahmen in die Vereinskasse, die wiederum in die Arbeit der Chöre, vor allem in aufwändige und schwer finanzierbare Projekte fließt. Auch übergeordnete Aufgaben der Kommunikation wie Website und Werbung sind mit den Einnahmen der Ticketverkäufe gedeckt.
Gemeinsam stark
Im Netzwerk Kölner Chöre behält jeder einzelne Chor sein ganz eigenes Profil. Zwischen historischer Aufführungspraxis und der Präsentation zeitgenössischer Kompositionen, die darüber Aufschluss geben, was Komponist:innen heute im Bereich der Chormusik zu sagen haben, ist die gesamte Bandbreite interpretatorischer Möglichkeiten vertreten. Einige der Chöre haben weit über die Domstadt hinaus einen Ruf als starke Klangkörper erworben.
Trotz der zahlreichen Vorteile dieses Modells hat das Netzwerk Kölner Chöre in Deutschland bis heute keine Nachahmer gefunden. Dabei sind vergleichbare Rahmenbedingungen eigentlich in allen Städten mit großer Chorszene gegeben.
Der Ideengeber des Netzwerks, Martin Blankenburg, erhielt im Herbst 2020 u.a. für seine Verdienste um die Kölner Chorkultur das Bundesverdienstkreuz. Fast dreißig Jahre leitete er ehrenamtlich die Geschicke des Vereins und trug maßgeblich zum Standing der Chöre bei. 2022 gab er den Staffelstab weiter an einen vierköpfigen Vorstand, der im Team das Netzwerk stetig modernisiert und die Vision der Gemeinschaft weiter verfolgt.
Festkonzert EXTRATON
Am 17. Mai 2025 feiern die Chöre ihren Zusammenhalt und laden das Publikum zu „EXTRATON“ ein, einem großen Chorfest in der Kölner Trinitatiskirche. Gleich sechs der zwölf Chöre bieten abwechslungsreiche Kurzprogramme und singen gemeinsam mit dem Publikum. Ganz nach dem Motto: Auf weitere 30 Jahre!
Weitere Informationen findet man hier:
netzwerk-koelner-choere.de