33. Festival Alte Musik Knechtsteden
ZWISCHENWELTEN vom 21. bis 28. September 2024
Nach über drei Jahrzehnten unter Leitung von Alte Musik-Legende Hermann Max setzt das Festival Alte Musik Knechtsteden die Segel und steuert in seiner neuen Ausgabe vom 21. bis 28. September kraftvoll in die Zukunft. Dass hier unter künftiger Festivalleitung von Michael Rathmann eine Zeit des organischen Umbruchs und der behutsamen Neuorientierung anbricht, lässt der programmatische Übertitel „ZWISCHENWELTEN“ erahnen. Erste Artiste in Residence ist Dorothee Oberlinger.
(Dormagen, den 02.04.2024) Der Markenkern des Festivals Alte Musik Knechtsteden liegt neben seiner titelgebenden – und seit Beginn an immer wieder neugierig durchbrochenen – Hingabe an den Originalklang in feinster Vokalkunst in Eigenproduktionen und seiner kompromisslosen Qualität. Im Programm 2024 gelingt Festivalleiter Michael Rathmann das Kunststück, diese prägenden Triebfedern in kreativen Produktionen neu zu spannen. In neun Konzerten vom 21. bis 28. September bietet die Festivalsaison große Oratorien, hochkarätige Kammermusik und inszenierte Liedproduktionen mit einem internationalen Künstler-Tableau. Der Vorverkauf startet am 2. Mai, zuvor können Karten bereits über den Freundeskreis reserviert werden. Neue Mitglieder sind herzlich willkommen.
Als Artiste in Residence wurde die Dirigentin und Blockflötistin Dorothee Oberlinger verpflichtet, die drei von insgesamt neun Konzerten gestaltet. Zum Festivalauftakt präsentiert sie und ihr Ensemble 1700 eine Festivalproduktion mit Händels erstem Oratorium „Il Trionfo del Tempo e del Disinganno“ am 21. September. Zur aufregenden Solistenriege zählen der kolumbianische Sopranist Dennis Orellana, die italienischen Sopranistin Francesca Lombardi Mazzulli, der österreichische Countertenor Alois Mühlbacher und der britische Tenor Laurence Kilsby. In einem Gastspiel zusammen mit der Akademie für Alte Musik Berlin (AKAMUS) am 23. September auf Schloss Arff unter dem Titel „Die Klage des Friedens“ ist Oberlinger als Solistin zu erleben, ebenso in der furiosen Duo-Extravaganza „Dance for Two“ am 25. September mit dem Bratschisten Nils Mönkemeyer im Kreismuseum Zons.
Im Knechtstedener Programmraster bleiben Erfolgsformate wie die Landpartie und die Gregorianische Nacht feste Bestandteile. Die Musiker von Anima Shirvani wandeln am Sonntag, 22. September auf den Spuren von Goethes West-östlichem Divan und verweben europäische Renaissancemusik mit traditionellem persischen und aserbeidschanischem Mugam im Bullenstall Knechtsteden. The Gesualdo Six bringen in der Gregorianischen Nacht am Donnerstag, 26. September mit Thomas Tallis‘ mystischen Lamentations of Jeremiah und Carlo Gesualdos Tenebrae Responsorien höchste britischer Vokalkultur in die Klosterbasilika.
Aus der Longlist für den Preis der Deutschen Schallplattenkritik in der Kategorie „Bestes Hörspiel“ stand die Produktion „Deutsche Winterreise“ des Journalisten Stefan Weiller nach Franz Schubert. Unter seiner Regie verknüpfen der junge Bariton Konstantin Paganetti zusammen mit einem prominent besetztem Sprecherensemble rund um die Schauspielerin Eva Mattes und einem Vokalquartett der Rheinischen Kantorei erneut eigens recherchierte Geschichten von Menschen im Abseits mit dem über 200 Jahre alten Liederzyklus und holen ihn so auf frappierende Weise in die Gegenwart.
Die Mitwirkung an diesem Format verrät es bereits: Die Rheinische Kantorei bleibt als Festival-Klangkörper eine Konstante im Festivalkosmos. Einen großen Soloauftritt hat sie unter Leitung von Edzard Burchards in der Chorfantasie „Of Darkness“ am Freitag, 27. September, bei der große Chormusiken der Romantik von Brahms, Schumann und Rheinberger sowie zeitgenössische Kompositionen von Clytus Gottwald eine Symbiose mit animierten Lichtinstallationen des preisgekrönten Regisseurs Valerie Lisac in der Basilika eingehen.
Zum großformatigen Festivalabschluss zieht uns die Rheinische Kantorei zusammen mit dem Havestehuder Kammerchor, einem hochkarätigem Solistenquartett rund um Ingeborg Danz und Andreas Wolf sowie dem üppig besetztem ensemble reflektorunter der Leitung von Edzard Burchards in den Bann von Frank Martins monumentalem Oratorium „Golgotha“ aus dem Jahr 1948. Das Werk – ganz in der Tradition Bach’scher Passionen stehend – erinnert an den 50. Todestag des Schweizer Komponisten in diesem Jahr.
Flankiert wird das Festival durch „MOVIMENTO – Die musikalische Radtour an der Erft“ am 25. August in Kooperation mit dem Festival SHALOM-MUSIK.KOLEN im Rhein-Erft-Kreis zwischen Bedburg, Bergheim, Kerpen und Erftstadt und „MOVIMENTO – Die musikalische Radtour am Rhein“ zwischen Düsseldorf, Monheim und Leverkusen am Tag des offenen Denkmals (8. September). Das detaillierte Programm wird am 15. April veröffentlicht. Hinzu kommt ein umfangreiches Musikvermittlungsprojekt rund um den „ALtrnativen Karneval der Tiere“ im Rahmen der Kulturpatenschaft mit der Christoph-Rensing-Schule im Dormagener Stadtteil Horrem.
Der Kartenvorverkauf startet am 2. Mai über KölnTicket. Der Freundeskreis des Festivals hat die Möglichkeit, Karten ab sofort unter freundeskreis@knechtsteden.com vorzureservieren. Neue Mitglieder sind herzlich willkommen.
Über KölnTicket, online unter koelnticket.de bzw. telefonisch unter 0221 2801 sowie an allen angeschlossenen VVK-Stellen.
Deutschlandfunk und WDR schneiden drei Produktionen mit, die Sendetermine werden zu einem späteren Zeitpunkt bekannt gegeben. Begleitet wird das Programm durch die FestivalApp mit Podcasts und digitalen Programmhefte, die ab 2. Mai über die Website des Festivals abrufbar ist.
Das Festival Alte Musik Knechtsteden 2024 findet statt mit freundlicher Unterstützung der Sparkasse Neuss, der Stiftung Kulturpflege der Sparkasse Neuss, der Energieversorgung Dormagen, der Kunststiftung NRW, der Sparkassen Kulturstiftung Rheinland, der RheinEnergieStiftung Kultur, Currenta, der Mangen-Stiftung, dem Ministerium für Kultur und Wissenschaft des Landes NRW, des Rhein-Kreises Neuss und der Stadt Dormagen. Medienpartner sind WDR3, Deutschlandfunk und die Neuss-Grevenbroicher-Zeitung.
Mehr über die Website www.knechtsteden.com.
Über das Festival Alte Musik Knechtsteden
Gegründet 1992 von Hermann Max ist das Festival Alte Musik Knechtsteden in den vergangenen 32 Jahren unter der Leitung seines Gründers mit nahezu 300 Festival-Konzerten und zahlloser CD-Einspielungen zu einem der führenden Originalklangfestivals in Deutschland geworden. Die Partner WDR und Deutschlandfunk trugen dazu bei, die Vielzahl musikalischer Raritäten aus Knechtstedener Produktion zu internationaler Bekanntheit zu führen und so das rheinische Kloster Knechtsteden zum Synonym für einen Ort des Austauschs und feinsten Originalklangs zu machen. Ab 2024 übernimmt Michael Rathmann als Festivalleiter die Programmierung, die in der Folge künstlerisch durch Jahresresidenzen flankiert wird. Artist in Residence 2024 ist Dorothee Oberlinger.
Über Dorothee Oberlinger
Dorothee Oberlinger – Blockflötistin, Ensembleleiterin, Dirigentin, Festivalintendantin und Hochschulprofessorin, Ehrenbürgerin ihrer Heimatstadt und Trägerin des Telemannpreises der Stadt Magdeburg und des Bundesverdienstkreuz Erster Klasse – gehört heute zu den einflussreichsten Persönlichkeiten der Alten Musik. Operndirigate und szenische Produktionen barocker Opern und Serenaten mit ihrem Ensemble 1700 sind ein Schwerpunkt ihres Schaffens. Von der Musik des 17. und 18. Jahrhunderts schlägt sie immer wieder Brücken zur zeitgenössischen Musik. Am Mozarteum Salzburg leitet sie das Department für Blas- & Schlaginstrumente. Seit 2009 ist sie Intendantin der Arolser Barockfestspiele und leitet außerdem seit 2018 die Musikfestspiele Potsdam Sanssouci.