Festival Alte Musik Knechtsteden 2025
Festival Alte Musik Knechtsteden: NAPOLI!
Das Festival Alte Musik Knechtsteden strebt im Alessandro Scarlatti-Jahr gen Süden und huldigt vom 20. bis 27. September der barocken Musikmetropole Neapel
Wiederentdecktes Oratorium mit Contis „La Colpa Originale“ zur Eröffnung // Große Vokalwerke von Händel, Scarlatti, Traetta // Illustre Künstlerriege mit Gast-Stars Bruno de Sá, Nuria Rial und den Festivalensembles Rheinische Kantorei und Concerto Köln // Sonderkonzert Arvo Pärt zum 90. am 1. Juni // Neue MOVIMENTO-Ausgabe an Erft und Niers am 7. September // VVK-Start 2. Mai, zuvor Kartenreservierung über Freundeskreis
Schon für die Römer des Altertums war Neapel Sehnsuchtsort und Kulminationspunkt künstlerischer Inspiration, in der Barockzeit avancierte die Stadt am Vesuv zum Zentrum der Musikwelt. Noch heute ist sie Synonym für einen überbordenden Schatz musikalischer Superlative in Komposition und Instrumentenbau und der Herkunftsort von Gesangs-Weltstars des Barock. Das Festival Alte Musik Knechtsteden schickt sich nun an, anlässlich des Gedenkjahres zum 300. Todestag des Neapolitaners Alessandro Scarlatti in neun Musikproduktionen von einer Wiederentdeckung eines Oratoriums über große Vokalwerke bis zu hochkarätiger Kammermusik diese Preziosen vom 20. bis 27. September zu heben. Der Vorverkauf startet am 2. Mai, Mitglieder des Freundeskreises haben die Möglichkeit bereits jetzt Karten vorzureservieren.
Das Festival eröffnet am Samstag, 20. September mit einer Originalklang-Sensation: einer Wiederentdeckung des Florentiners Francesco Conti, internationaler Kompositions-Star neapolitanischer Schule aus dem 18. Jahrhundert. Sein oratorisches Werk „La Colpa Originale“ erzählt den biblischen Sündenfall und erlebt unter der Leitung von Artist in Residence Dorothee Oberlinger seine moderne Erstaufführung in der Knechtstedener Basilika. Zum internationalen Cast gehören der französischen Tenor David Tricou als Dio, der englische Counter Timothy Morgan als Adamo, die chinesische Sopranistin Jiayu Jin als Eva, die Mezzosopranistin Alice Lackner als Cherubino und der spanischen Bass Luigi di Donato als Lucifero, begleitet vom Ensemble 1700.
In der traditionellen Landpartie geht es am Sonntag, 21. September mit virtuos gezupften Klängen in einem Programm rund um die Mandoline zu – dafür sorgen das Ensemble Artemandoline mit Early Music-Star Nuria Rialals Frontfrau in Arien und Canzonetten vom spanischen Hof und aus Neapel, der Hauptstadt der Mandoline..
Das Werk des Neapolitaners Alessandro Scarlatti ist ein ganzes Universum aus Concerti und Sonaten, Opern und Kantaten. Dorothee Oberlinger und ihr Ensemble 1700 geben am Montag, 22. September Kostproben davon, wenn sie mit den brasilianischen Sopranisten Bruno de Sá dem „Meister der Harmonie“ mit einem ausgesuchten Raritätenprogramm die Ehre erweisen.
Der Name der Lady Hamilton ist auf ewig mit Neapel verbunden, wo sie als Botschaftergattin zur Mätresse des Seehelden Lord Nelson wurde und nebenher – Skandal! – selber als Künstlerin spärlich bekleidet „allegorische Attitüden“ darstellte und zum provokationsumwehten It-Girl ihrer Zeit avancierte. Ihr setzen die Sopranistin Hannah Morrison zusammen mit Christine Schornsheim am Hammerklavier und Schauspielerin Gerrit Berenike Heiter am Dienstag, 23. September im Kreismuseum Zons mit Werken von Haydn und Vanhal, in Tableaux Vivants und mit Texten von Theodor Fontane ein Denkmal.
Das Zwillingspaar Elisabeth und Johanna Seitz an Psalter und Harfe widmet der „Lira del ciel“ – einer in Neapel erfundenen chromatischen Doppelharfe – ein himmlisches Konzertprogramm am Mittwoch, 24. September im intimen Ambiente des Festsaals in Schloss Arff. Sie zeigen die ganze Bandbreite des Instruments, von ätherischen Klängen und bodenständiger Volkstümlichkeit bis zu temperamentvollen Tarantellen, in Werken von Baldano, Kapsberger, Farina, Mayone, De Ribayaz, Adan, de Murcia, Falconiero, Montalban, Strozzi u.a.
In einer Eigenproduktionen mit der Rheinischen Kantorei und Concerto Köln sind es am Donnerstag, 25. September zwei weitere eng mit Neapel verbundene Namen, die der musikalische Leiter Edzard Burchard in zwei Stabat Mater-Vertonungen gegenüberstellt: Giovanni Batista Pergolesi (1710-1736) und Opernkomponist Tomasso Traetta (1727-1779). Das unsterbliche Duett des todesnahen Pergolesi im Kontrast zum opulenten Stabat Mater für Solisten und Chor für den Münchner Hof wird ein mitreißender Höhepunkt des Festivals.
In der Romannischen Nacht am Freitag, 26. September zeichnen die Alte Musik Spezialisten von COMET Musickeein großes Kaleidoskop des aus Toledo stammenden Diego Ortiz, Kapellmeister am neapolitanischen Hof bis 1570. Mit polyphonen Motetten, Orgelversetten in Streicherbesetzung und virtuos verzierten Madrigalen lassen sie ein farbenprächtiges Porträt eines Komponisten entstehen, der nach Neapel ging, um sein Glück zu suchen.
Die Rheinische Kantorei bereitet zusammen mit dem Concerto Köln unter der Leitung von Edzard Burchards am Samstag, 27. September ein opulentes Festivalfinale mit Händel und Scarlatti in Rom: Beide sind längst Stars in Neapel, als es sie in die Ewige Stadt zieht, die erste Adresse für spektakuläre Sakralmusik. Opernaufführungen sind hier zwar verboten, doch beide wissen, dass auch Oratorien nichts an großer Bühnendramatik vermissen lassen müssen – zu hören in Händels Dixit Dominus und Scarlattis Missa S Cecilia.
Auch in diesem Jahr wird das Festival-Format „MOVIMENTO – Die musikalische Radtour“ am Sonntag 7. September auf Tour gehen, dieses Mal zwischen Kaarst, Korschenbroich, Mönchengladbach, Jüchen und Neuss. Das detaillierte Programm wird am 2. Mai veröffentlicht.
Eine Sonderstellung nimmt das Konzert zu Arvi Pärts 90. Geburtstag am 1. Juni ein , mit dem das Festival Alte Musik Knechtsteden in Kooperation mit dem stARTfestival von Bayer Kultur den Komponisten in der Klosterbasilika Knechtsteden ehrt. Im Zentrum des Programms steht sein herausragendes „Stabat Matar“ mit dem Estnischen Philharmonischen Kammerchor unter seinem Gründer und Dirigenten, dem Pärt-Spezialisten Tõnu Kaljuste.
Der Kartenvorverkauf startet am 2. Mai über KölnTicket bzw. telefonisch unter 0221 2801 sowie an allen angeschlossenen VVK-Stellen.Der Freundeskreis des Festivals hat die Möglichkeit, Karten ab sofort unter freundeskreis@knechtsteden.com zu reservieren. Neue Mitglieder sind herzlich willkommen.
Deutschlandfunk und WDR schneiden vier Produktionen mit, die Sendetermine werden zu einem späteren Zeitpunkt bekannt gegeben. Begleitet wird das Programm durch die FestivalApp mit Podcasts und digitalen Programmhefte, die ab 2. Mai über die Website des Festivals abrufbar ist.
Das Festival Alte Musik Knechtsteden 2025 findet statt mit freundlicher Unterstützung der Sparkasse Neuss, der Stiftung Kulturpflege der Sparkasse Neuss, der Energieversorgung Dormagen, der RheinEnergieStiftung Kultur, der Mangen-Stiftung, dem Ministerium für Kultur und Wissenschaft des Landes NRW, des Rhein-Kreises Neuss und der Stadt Dormagen. Medienpartner sind WDR3, Deutschlandfunk und die Neuss-Grevenbroicher-Zeitung.
Weitere Informationen über die Website www.knechtsteden.com.
Über das Festival Alte Musik Knechtsteden
Gegründet 1992 von Hermann Max ist das Festival Alte Musik Knechtsteden in den vergangenen 32 Jahren unter der Leitung seines Gründers mit nahezu 300 Festival-Konzerten und zahlloser CD-Einspielungen zu einem der führenden Originalklangfestivals in Deutschland geworden. Die Partner WDR und Deutschlandfunk trugen dazu bei, die Vielzahl musikalischer Raritäten aus Knechtstedener Produktionen zu internationaler Bekanntheit zu führen und so das rheinische Kloster Knechtsteden zum Synonym für einen Ort des Austauschs und feinsten Originalklangs zu machen. Seit 2024 hat Michael Rathmann als Festivalleiter die Programmierung inne, Artist in Residence 2025 ist Dorothee Oberlinger.
Über Dorothee Oberlinger
Dorothee Oberlinger - Blockflotistin, Ensembleleiterin, Dirigentin, Festivalintendantin und Hochschulprofessorin, Ehrenbürgerin ihrer Heimatstadt und Trägerin des Telemannpreises der Stadt Magdeburg und des Bundesverdienstkreuz Erster Klasse – gehört heute zu den einflussreichsten Persönlichkeiten der Alten Musik. Operndirigate und szenische Produktionen barocker Opern und Serenaten mit ihrem Ensemble 1700 sind ein Schwerpunkt ihres Schaffens. Von der Musik des 17. und 18. Jahrhunderts schlägt sie immer wieder Brücken in die Gegenwart Am Mozarteum Salzburg leitet sie das Department für Blas- & Schlaginstrumente. Seit 2009 ist sie Intendantin der Arolser Barockfestspiele und leitet außerdem seit 2018 die Musikfestspiele Potsdam Sanssouci. Als Residenzkünstlerin ist sie dem Festival Alte Musik Knechtsteden in der Ausgabe 2026 mit zwei Produktionen verbunden
Terminübersicht:
Samstag, 20.09.2025, 19:00, Klosterbasilika Knechtsteden
18:00 Einführungsgespräch in der Klosterbibliothek
ERÖFFNUNGSKONZERT - LA COLPA ORIGINALE
Francesco Conti (1682-1732): La Colpa Originale – Die Erbsünde (Neuzeitliche Uraufführung) Oratorium für 5 Vokalsolisten und Orchester
Timothy Morgan - Adamo
Jiayu Jin - Eva
David Tricou - Dio
Alice Lackner - Cherubino
Luigi di Donato - Lucifero
Ensemble 1700
Dorothee Oberlinger – Leitung (Artist in Residence)
Sonntag, 21.09.2025
15:00 Bullenstall Knechtsteden
LANDPARTIE - ARTEMANDOLINE
Nuria Rial – Sopran
Artemandoline
Montag, 22.09.2025, 20:00, Klosterbasilika Knechtsteden
19:00 Einführungsgespräch in der Klosterbibliothek
UNIVERSO ALESSANDRO SCARLATTI
Bruno de Sá – Sopran
Ensemble 1700 Dorothee Oberlinger – Leitung
Dienstag, 23.09.2025, 20:00 Kreismuseum Zons
LADY HAMILTON - SALONKONZERT
Hannah Morrison - Sopran
Christine Schornsheim - Hammerflügel
Gerrit Berenike Heiter - Lesung & Lebende Bilder
Mittwoch, 24.09.2025 20:00 Schloss Arff (Festsaal)
LA LIRA DEL CIEL
Elisabeth Seitz - Salterio
Johanna Seitz - Barockharfe
Donnerstag, 25.09.2025, 20:00 Klosterbasilika Knechtsteden
19:00 Einführungsgespräch in der Klosterbibliothek
STABAT MATER - PERGOLESI & TRAETTA
Giovanni Batista Pergolesi (1710-1736): Stabat Mater (1736)
Tomasso Traetta (1727-1779): Stabat Mater (1767)
Anna Nesyba - Sopran
Jaro Kirchgessner - Altus
Johannes Gaubitz - Tenor
Matthias Vieweg - Bass
Concerto Köln
Rheinische Kantorei
Edzard Burchards - Leitung
Freitag, 26.09.2025, 20:00 Klosterbasilika Knechtsteden
ROMANISCHE NACHT - KALEIDOSKOP DIEGO ORTIZ
COMET Musicke
Samstag, 27.09.2025, 20:00 Klosterbasilika Knechtsteden
19:00 Einführungsgespräch in der Klosterbibliothek
HÄNDEL & SCARLATTI IN ROM
Georg Friedrich Händel (1685-1759): Dixit Dominus
Alessandro Scarlatti (1660-1725): Missa S. Cecilia
Martha Matscheko - Sopran
Tabea Mitterbauer - Sopran
Jaro Kirchgessner - Altus
Johannes Gaubitz - Tenor
Richard Logiewa-Stojanovic - Bass
Rheinische Kantorei
Concerto Köln
Edzard Burchards - Leitung