PROGRAMM
J. S. Bach: Aus der Tiefen rufe ich, Herr, zu dir, Kantate für Chor, Soli und Instrumente, BWV 131
G. F. Händel: Konzert für Harfe B-Dur, HWV 294
J. Rutter: Requiem für Sopran, Chor und Instrumentalensemble
MUSIKER
Vokalsolisten: Claudia Metzen, Sopran; N.N., Tenor; Markus Potthoff, Bass; Isabelle Marchewka, Harfe
Instrumentalensemble
Chor der ev. Kirchengemeinde Köln-Nippes
Leitung: Sigrun Terletzki-Büttner
ZUM PROGRAMM
Die beiden bedeutende Werke der geistlichen Musik von Bach und Rutter stammen zwar aus unterschiedlichen Epochen, greifen aber beide tiefe und dabei ähnliche spirituelle Themen sowie den Psalm 130 auf. Beide Werke reflektieren das Streben nach Trost und Erlösung in Momenten der Not, wobei Bach eine intensivere, barocke Dramatik verwendet, während Rutter die zeitgenössische Chormusik mit lyrischer Schönheit und Wärme durchdringt. Die Verbindung von Hoffnung und Verzweiflung, die in beiden Stücken anklingt, macht sie zu beeindruckenden Zeugnissen menschlicher Spiritualität und musikalischer Ausdruckskraft.
Bachs Kantate „Aus der Tiefen rufe ich, Herr, zu dir“ (BWV 131) wurde vermutlich 1707 in Mühlhausen komponiert und basiert auf dem Text des Psalms 130, einem Bußpsalm, der im Deutschen als „De profundis“ bekannt ist. In diesem Werk thematisiert Bach die Not des Menschen und die Hoffnung auf göttliche Erlösung. Die Kantate ist in fünf Sätze gegliedert und beginnt mit einem ausdrucksstarken gleichnamigen Chorsatz, in dem der Psalmtext im Zentrum steht. Diese Eröffnung, geprägt von dunklen Klangfarben und chromatischen Linien, unterstreicht die Verzweiflung des Betenden. Im weiteren Verlauf der Kantate wechseln sich Arien, Choräle und Rezitative ab, die den Weg des Menschen aus der Dunkelheit zur Vergebung thematisieren.
John Rutters Requiem, 1985 uraufgeführt, ist im Vergleich dazu ein moderneres Werk, das jedoch tief in der Tradition der liturgischen Totenmesse verwurzelt ist. Rutter kombiniert den lateinischen Text des Requiems mit Bibelstellen in englischer Sprache und schafft so eine besondere Verbindung von Tradition und Gegenwart. Seine Komposition ist stark von melodischer Schönheit geprägt, die sowohl tröstend als auch ergreifend wirkt. Der Einsatz von Chor und Orchester erzeugt eine atmosphärische Dichte, die den Hörer in die spirituelle Thematik der Messe eintauchen lässt. Besondere Beachtung verdient der zweite Satz, „Out of the deep“, der ebenfalls auf Psalm 130 basiert und damit eine Parallele zu Bachs Kantate darstellt. Hier zeigt sich Rutters Fähigkeit, dem alten Text durch moderne Klangsprache eine neue emotionale Tiefe zu verleihen.
DER CHOR DER LUTHERKIRCHE NIPPES FREUT SICH AUF WEITERE MITSINGENDE
Der Chor tritt etwa zweimal im Jahr im Gottesdienst der Lutherkirche auf und veranstaltet jährlich ein festliches Konzert. Begleitet wird der Chor dann von einem Instrumentalensemble und Gesangssolisten. Das Programm des Kirchenchors umfasst geistliche, aber auch weltliche Chormusik aus vielen Epochen. Darunter sind Werke der Alten Musik, wie z. B. von Bach, Schütz, Mozart, Telemann oder Buxtehude, aber auch klassische und moderne Stücke der Musikliteratur, wie Distler, Rutter oder Neues Geistliches Liedgut.
Auch Anfängerinnen und Anfänger sollten sich nicht scheuen, zu den Chorproben zu kommen. Sie sind stets willkommen und eine Anmeldung ist nicht erforderlich.
Kontakt: Gemeindebüro, 0221 / 97 31 030, koeln-nippes@ekir.de
Klassik
Lutherkirche (Nippes)