Oper Köln im StaatenHaus

Uraufführung "La bête dans la jungle" (Das Biest im Dschungel)

Sein Leben lang fürchtet John Marcher die Begegnung mit einem düsteren Schicksal. Sein dunkles Geheimnis zieht May Bartram in den Bann: „Sie sagten, Sie trügen seit Ihrer frühesten Zeit, zutiefst in Ihnen verwurzelt, die Empfindung, für etwas Seltsames, unerhört Fremdes bestimmt zu sein, zu etwas vielleicht Gewalttätigem und Entsetzlichem, das Sie früher oder später treffen wird, das Sie bis ins Mark mit jeder Fiber Ihres Körpers ahnen, ja untrüglich wissen und das Sie vielleicht eines Tages überwältigen, Ihr Ich unter sich begraben wird.“ Zu spät erkennt John Marcher, dass die Furcht vor diesem Schicksal selbst das Biest ist, das ihn im Dschungel seines Lebens am meisten bedroht.

Gemeinsam mit dem Übersetzer und Dramatiker Jean Pavans hat der Komponist Arnaud Petit die packende Novelle „The Beast in the Jungle“ (1903) von Henry James in einen Opernstoff verwandelt. Für die Oper Köln überarbeiten und erweitern Petit und Pavans eine frühere Kammeroper zu einer Uraufführung, in der ein virtueller Chor die Ängste und Sehnsüchte der Individuen auf die Stimmen der Gesellschaft prallen lässt. Petit erweitert die Szenen und das Ausdrucksspektrum von Stimmen und Instrumenten um die Farben und Möglichkeiten der elektronischen Musik – die Bedrohungen auslotend, die von einer Liebe ausgehen, die ungelebt verhallt und von einem Leben, das ungelebt verklingt. Arnaud Petit (*1959) gehört zu den profiliertesten zeitgenössischen Komponisten Frankreichs. Er studierte unter anderem bei Luciano Berio und Pierre Boulez, und setzt sich seit langer Zeit schon mit der Verbindung von bewegtem Bild und Klang auseinander. Ein Schwerpunkt seiner Arbeit liegt auf der Gestaltung experimenteller dramatischer Formate. Jean Pavans (*1949), Dramatiker und Übersetzer, hat das Gesamtwerk von Henry James ins Französische übersetzt, ebenso wie Werke weiterer englischsprachiger Autoren. Seine Bühnenadaption von James’ „The Aspern Papers“ für die Comédie Française wurde 2018 verfilmt. Der britische Regisseur Frederic Wake-Walker, der in Köln 2018.19 bereits erfolgreich „Peter Grimes“ inszenierte, bringt diese Uraufführung als offenen Musiktheaterabend auf die Bühne, an dem die Grenzen zwischen Realität und Fiktion, zwischen Bühne und Publikum verschwimmen.

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